Flüsse

 

Es könnte immerhin sein, dass, wer das Arbeiten des Flüssigen am Festen nicht mehr zu beobachten Gelegenheit hat, wer folglich das Fließende eher in seiner Gestalt vom Festen bestimmt erlebt als umgekehrt, auch im Bezug auf sich selbst eher die determinierenden Fakten seiner Umgebung als den eigenen individuellen Impuls als bestimmend erlebt, und dass so Umweltzerstörung nicht nur die Folge von Innenweltzerstörung ist, sondern diese auch weiter vorantreibt, weil wir Menschen nach wie vor unser Innenleben in Analogie zu dem interpretieren, was wir in der Außenwelt vorfinden.

Reinhold Falter "Für einen qualitativen Ansatz der Landschaftsästhetik", in: Natur und Landschaft, 67 Jg. (1992), Heft 3, 99-105 (Zitat auf S. 101)

 

Der Tagliamento - einer der letzten großen unverbauten Flüsse in Europa

 

Weitere Flussbilder

 

 

Protokoll einer Zerstörung

18. Juli 2018
18. Juli 2018
18. Juli 2018 - Matthias Harnisch * Zweistromland
18. Juli 2018

18. und 19. Juli 2018
An einem Anderen Fluss  in einem anderen Land: Den Tag am Fluss verbracht, gebadet, geschwommen, getaucht und aus den wunderbaren Kieselsteinen, großen und kleinen, Figuren gebaut. Den ganzen Tag über allein, bis am späten Nachmittag ein älteres Ehepaar kam, um die sechzig Jahre alt, und ein jüngerer Mann, der mit einem Vorschlaghammer Kieselsteine zertrümmerte - ohne erkennbaren Sinn.
Am nächsten Tag wieder zum Fluss gekommen, alle Figuren, die ich am Tag zuvor gebaut hatte, waren zerstört, es war noch zu erkennen, dass sie mit anderen Steinen beworfen und umgeworfen worden waren. Meiner Wut Ausdruck verliehen und eine Nachricht auf einem großen Stein im Fluss hinterlassen.

 

19. Juli 2018 - Matthias Harnisch * Zweistromland
19. Juli 2018
19. Juli 2018 - Matthias Harnisch * Zweistromland
19. Juli 2018